Neue Ausstellung „Burgdorfer Köpfe“ vom 24. April bis 6. Juni

12. April 2022

Neue Ausstellung „Burgdorfer Köpfe“ vom 24. April bis 6. Juni:
Fünfzehn Männer und Frauen, die die Stadt bewegten

Der VVV, der Förderverein Stadtmuseum und die Stadt Burgdorf setzen am Sonntag, 24. April, ihre Ausstellungsreihe „Burgdorfer Köpfe“ in der KulturWerkStadt (Poststraße 2) fort. Die aktuelle Schau stellt bis zum Sonntag, 6. Juni, fünfzehn bereits verstorbene Persönlichkeiten mit Vorbildcharakter vor, die mit ihrem gesellschaftlichen, kommunalpolitischen, sozialen oder karikativen Engagement bleibende Spuren in der Stadt hinterließen. Zum Ausstellungsteam gehören Erika Flocke, Anke Gehrke, Christel Hoffmann-Pilgrim, Heidrun Rickert, Silvia Schwentke, Brunhilde Schmidt und Burkhard Wolters. Fördernde Unterstützung leisten die Region Hannover und die Stadtsparkasse Burgdorf. Zu einer Führung sind die Besucher am 24. April um 14.30 Uhr eingeladen. In der KulturWerkStadt gelten die 3 G-Regeln und eine Maskenpflicht vorläufig weiter. Ein begleitender Ausstellungsführer ist bei Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Straße 2, und in der KulturWerkStadt erhältlich.

Fünfzehn bemerkenswerte Lebenswege

Seit 1993 gibt es die Ausstellungsreihe „Burgdorfer Köpfe“. Der neunte Beitrag lässt die Lebensgeschichten von fünfzehn Frauen und Männern Revue passieren, die sich auf besondere Weise den Menschen ihrer Heimatstadt verpflichtet fühlten und aus allen Gesellschaftsschichten stammen. Alle erwarben sich nachhaltige Verdienste, die die Ausstellung angemessen würdigen und vor dem Vergessen bewahren will. Informative Schautafeln werfen Schlaglichter auf die wichtigsten Lebensabschnitte der vorgestellten Personen. Dazu kommen markante Exponate aus ihrem persönlichen Umfeld.

Vielfältig engagierte Persönlichkeiten

Im Einzelnen stehen folgende gebürtigen oder in die Stadt gezogenen Burgdorfer Persönlichkeiten im Mittelpunkt: Wolf Büttner (1935−2020, Sozialdemokrat, erfolgreicher Jurist und Gründer des Burgdorfer Seniorenrates), Liesbeth Cramer (1919−2021, legte mit ihrem Ehemann Wilhelm Cramer die Keimzelle für das bis heute familiengeführte gleichnamige Lebensmittelhandelsunternehmen), Manfred Dunker (1939−2020, Manager mit vielfältigem sozialen Engagement), Walter und Marta Grund (1919−1999 bzw. 1920−2008, ein politisch und sozial bis in das hohe Alter engagiertes Ehepaar), Dr. Torsten Herting (1947−2019, Apotheker und CDU-Kommunalpolitiker), Wolfgang Hornig (1953−2021, u.a.  Diakon der St. Pankratius-Kirchengemeinde), Gerd Meinecke (1940−2011, Vorsitzender der Burgdorfer Fotogilde und Kulturamtsleiter), Friedrich Möhle (1904−1970, Küster der St. Pankratius-Kirche, Feuerwehrmann und Schützenbruder),  Heinz Neumann (1926−2020, Stadthistoriker und Ausstellungsgestalter), Heiner Plesse (1928−2002, SPD-Ehrenratsherr der Stadt Burgdorf), Gerhard Reich (1916−1999, Kantor der St. Pankratius- Kirchengemeinde), Meike Sauerwein (1940−2005, engagiert im Kinderschutzbund und in der Sozialpolitik), Olaf Weinel (1948−2019, Burgdorfer Sozialdemokrat und Ratsvorsitzender) und Hans Wißmann (1930−2013, Kommunalpolitiker und lange Jahre eine der tragenden Säulen des 1. FC Burgdorf und des VVV).

Ein Burgdorfer Urgestein

„Wenn ich etwas tue, dann mache ich es ganz!“: Mit diesem Motto bleibt das 2013 verstorbene Burgdorfer „Urgestein“ Hans Wißmann immer in Erinnerung. Sein ehrenamtliches Engagement begann damit, dass er nach zunächst ausgeübter Trainerfunktion von 1960 bis 1972 das Amt des 1. Vorsitzenden beim 1. FC Burgdorf übernahm. Über den Sport hinaus ergriff er auch in der Kommunalpolitik die Initiative und trat 1964 in die SPD ein. Bei der Kommunalwahl 1971 wählten ihn die Burgdorfer in den Rat der Stadt, wo er sein Mandat auch seiner Wiederwahl im Jahr 1976 engagiert wahrnahm und in diversen Ausschüssen vertreten war.

1974 trat er dem VVV bei, der fortan von seinem Wissens- und Erfahrungsschatz profitierte. Sein verantwortliches  und auch  handwerkliches  Engagement waren bald nicht mehr wegzudenken. Bei vielen vom VW organisierten Burgdorfer  Traditions- veranstaltungen ließ sich seine Handschrift in den folgenden Jahren klar erkennen. Von 1980  bis 2010 lenkte er als Mitglied des Vorstandes engagiert die Geschicke des VVV und trug von 1984 bis 1992 als stellvertretender Vorsitzender wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung des Vereins bei. Die allgemeine Anerkennung durch seine Freunde, Mitstreiter und Weggefährten führte 2005 zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und 2010 zur Ernennung als Ehrenvorstandsmitglied durch den VVV.

Mit ganzem Herzen Ehrenamtler

1981 trat Manfred Dunker kurz nach zu seinem Zuzug in den Sport- & Schützenverein Schillerslage ein. Von 1992 bis 2002 stand er in der Position des 1. Vorsitzenden. Schon in dieser Zeit erwarb er sich große Sympathien als ein Mensch, der sich seinen ehrenamtlichen Aufgaben mit voller Energie und ganzem Herzblut widmete. Hinzu kam sein kommunikativer Charakter, mit dem er es verstand, Überzeugungsarbeit zu leisten und andere Menschen für seine Ideen zu begeistern.

Als eindeutiger Mittelpunkt seines ehrenamtlichen Wirkens kristallisierte sich sein Einsatz für den Förderverein zur Erneuerung und Erhaltung der St. Pankratius-Kirche heraus. In ihm übernahm er von 2006 bis 2015 den Vorsitz. 2007 fiel der Startschuss für ein Projekt, das untrennbar mit dem Namen Manfred Dunker verbunden bleibt. Er initiierte die große Spendenaktion „4 Glocken für Burgdorf“, durch die innerhalb von 2 ½ Jahren der Austausch der nicht mehr voll funktionsfähigen Glocken der St. Pankratius-Kirche realisiert werden konnte.  Am 15. August 2009 begingen die Burgdorfer die Ankunft der Glocken auf dem Spittaplatz als großes Volksfest. Von seinem rastlosen ehrenamtlichen Engagement profitierten ebenso der VVV, der Verein Burgdorfer Pferdeland und der Stadtmarketing-Verein.