Neue Ausstellung im Stadtmuseum vom 3. September bis 29. Oktober:
„Burgdorfer Schätze: Bockwindmühle und Magdalenenfriedhof“
„Burgdorfer Schätze: Bockwindmühle und Magdalenenfriedhof“ lautet der Titel einer neuen Ausstellung, die der VVV, Förderverein Stadtmuseum, Verein für Kunst und Kultur in Burgdorf (VKK) und die Stadt Burgdorf vom Sonntag, 3. September, bis Sonntag, 29. Oktober, im Stadtmuseum (Schmiedestr. 6) präsentieren. Fördernde Unterstützung leisten die Stadtsparkasse Burgdorf und die Region Hannover.
Die Schau ist sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Während des Kunstmarktes und der Kunstmeile am 3. September ist die Ausstellung von 12.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Im Rahmen des Stadtfestes Oktobermarkt gelten folgende Sonderöffnungszeiten: Freitag, 29. September: 16.00 bis 20.00 Uhr, Samstag, 30. September: 14.00 bis 20.00 Uhr und Sonntag, 1. Oktober: 11.00 bis 19.00 Uhr. Ein umfangreiches Beiprogramm für Kinder und Erwachsene komplettiert das Angebot, über dessen Themen auch die Homepage www.vvvburgdorf.de informiert. Gruppenführungen innerhalb der Woche können unter der Telefonnummer 05136 – 1862 vereinbart werden.
Geschichte lebendig widerspiegeln
Die Sorgenser Bockwindmühle 1956
Die Organisation der beiden Ausstellungsteile „Bockwindmühle“ (Erdgeschoss) und „Magdalenenfriedhof“ (Obergeschoss) übernahmen die beiden gleichnamigen, von Reiner Lukas bzw. Michael Raupach geleiteten VVV-Arbeitskreise. Deren Gründung erfolgte in der Corona-Zeit mit dem Ziel, zwei der bedeutendsten Burgdorfer Kulturdenkmäler wieder verstärkt in den Blickpunkt der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. Die Ausstellung zeigt Fotos, Dokumente und Exponate, die die Geschichte der Mühle und des Friedhofs lebendig widerspiegeln. Sie belegen, dass mit den beiden kulturgeschichtlichen Relikten viele erzählenswerte Kapitel verbunden sind, die vor der Vergessenheit bewahrt werden sollten.
Letzte erhaltene Windmühle
Die im Jahr 1686 entstandene Sorgenser Mühle an der Otzer Landstraße ist die letzte noch erhaltene Windmühle im Burgdorfer Stadtgebiet. Sie ist von allen Seiten her zu sehen und prägt das Landschaftsbild. Außerdem stellt sie die letzte Mühle im Altkreis Burgdorf dar, die bis zur Einstellung des Betriebs im Jahr 1965 noch mit natürlicher Kraft gemahlen hat. Um die Bockwindmühle zu erhalten, stellte sie die Bezirksregierung 1980 unter Denkmalschutz. In das Eigentum der Stadt ging die Mühle 1985 über und konnte nach dreijährigen Sanierungsmaßnahmen in betriebsfähigem Zustand wieder eröffnet werden.
„Vom Korn zum Brot“
2021 übertrug die Stadt Burgdorf als Eigentümerin die Organisation des Deutschen Mühlentags und die Durchführung von Führungen an den VVV, der dafür einen neuen Arbeitskreis ins Leben rief. Dieser lässt in der Ausstellung nicht nur die geschichtliche Entwicklung der Sorgenser Mühle Revue passieren und verbindet dies mit einem Überblick über sämtliche früheren Mühlen aus dem Burgdorfer Umland. Der Arbeitskreis unternimmt es zudem, mit zahlreichen Exponaten und Infotexten unter dem Thema „Vom Korn zum Brot“ die allgemeine Entwicklung der deutschen Mühlentechnik und das eng verbundene Zusammenspiel von Landwirtschaft, Mühlen- und Bäckereiwesen zu verdeutlichen. Die Zusammenstellung übernahmen Christoph Adolph, Anke Gehrke, Jürgen Lange, Reiner Lukas, Peter Pfeiffenbring, Lutz, Petra und Roland Schubert sowie Rita Wünnecke und Günter Dehde.
Älteste Burgdorfer Begräbnisstätte
Der Magdalenenfriedhof ist die älteste erhaltene historische Begräbnisstätte Burgdorfs. Im Jahr 1584 eröffnete die Burgdorfer Kirchengemeinde den neuen Friedhof vor dem damaligen Preentor (heute: Bahnhofstraße), der bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts der zentrale Begräbnisort der Stadt blieb. Von 1940 bis zur letzten Urnenbeisetzung im Jahr 2001 gab es nur noch sehr eingeschränkt vereinzelte Beerdigungen auf dem Friedhof, der überdies durch den Hochstraßenbau im Jahr 1974 einen beträchtlichen Anteil seines Areals einbüßte. Seit 1987 steht der Magdalenenfriedhof unter Denkmalschutz. Im Jahr 2021 nahm ihn die UNESCO in das „immaterielle Kulturerbe“ auf.
Mehr als 630 Grabstellen
Die historische Gräberanlage beherbergt in heutiger Zeit noch mehr als 630 identifizierbare Grabstellen, über die der VVV-Arbeitskreis Magdalenenfriedhof seit 2021 ein digitales Register anlegte und bei ausreichender Datengrundlage Biografien der dort bestatteten Menschen erstellte. Viele von ihnen zählten zu ihren Lebzeiten zu den geschätzten Frauen und Männern des öffentlichen Lebens. Die Mitglieder wollen den Magdalenenfriedhof nicht nur als bewahrungswürdiges Zeugnis historischer Bestattungskultur in einem attraktiven Zustand bewahren, sondern ihn auch als lebendigen Ort der kulturellen Begegnung erhalten. Die Ausstellung gibt einen informativen Einblick in die Geschichte des Friedhofs, in die vielseitigen Aktivitäten des Arbeitskreises und wirft erhellende Schlaglichter auf die historische Entwicklung des Bestattungswesens. Die Organisation lag in den Händen von Karsten Desens, Doris Hahn, Jürgen Lange, Michael Pengel, Heike Philippi, Michael Polte, Michael Raupach, Heidrun Rickert, Martin Schlehuber, Brunhilde Schmidt und Matthias Schorr. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.magdalenenfriedhof.de.