Projektgruppe sucht Exponate aus dem Umfeld der 1960er Jahre

6. November 2023

VVV und Historisches Museum Hannover bereiten neue zeitgeschichtliche  Ausstellung vor:
Projektgruppe sucht Exponate aus dem Umfeld der 1960er Jahre

Die 1960er Jahre waren geprägt von einer Aufbruchsstimmung (insbesondere bei der Jugend), vom Glauben an den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt, der mit der Mondlandung im Jahr 1969 seinen Höhepunkt erreichte, von einer Verbesserung der materiellen Situation breiter Kreise in den Ländern der westlichen Welt sowie der Hoffnung auf gesellschaftliche Veränderungen. Der „Kalte Krieg“ beeinträchtigte allerdings diese optimistische Grundstimmung  und teilte die Welt in zwei Blöcke, deren gegenseitiges Wettrüsten die Angst vor einem Atomkrieg nicht unbegründet erscheinen ließ.

Gerne werden die 1960er Jahre auch als „rebellisches Jahrzehnt“ bezeichnet, wobei dieser Blickwinkel wesentlich durch den Studentenprotest und die Jugendkultur, insbesondere die Popmusik, geprägt ist. Besonders die studierende Jugend begehrte gegen die etablierten gesellschaftlichen Strukturen auf. Ihre Protestbewegung verändert die politische Kultur in Deutschland nachhaltig. Auch in der Sexualmoral gab es revolutionäre Veränderungen, die zu einer bisher undenkbaren Freizügigkeit im Beziehungsgeflecht zwischen beiden Geschlechtern  führten.

Seit einigen Monaten bereitet eine Projektgruppe des VVV in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Hannover eine neue zeitgeschichtliche Ausstellung vor,  die den Titel trägt „Pop, Pille und Proteste – die 60er Jahre“.   Sie betrachtet dieses Jahrzehnt aus regionaler Perspektive und versucht dabei die Frage zu beantworten, wieviel Aufbruch/Umbruch, aber auch Beharrung in dieser Zeit steckten. Für die Besucher steht die Sonderschau vom 27. April bis zum 23. Juni 2024 im Stadtmuseum (Schmiedestraße 6) offen.  Die Projektgruppe bittet aktuell Personen um ihre Unterstützung,  die Fotos und Exponate aus den 1960er Jahren gesammelt oder von Verwandten übernommen haben und sie als Leihgaben für die Ausstellung zur Verfügung stellen möchten.  In Frage kommen Fotos und Schulzeugnisse aus der Kindheit und Jugend, Gesellschaftsspiele, Zeitschriften (wie Bravo und die darin erhaltenen Starschnitte, Hörzu und Spiegel),  Kinderspielzeug, Comics aus den 60ern, Kinderkleidung, Brautkleider, Carrera-Bahnen oder Hula Hoop-Reifen. Wer in seinem privaten Fundus interessante Exponate aufbewahrt, die dem genannten Beschreibungsprofil entsprechen,  sollte sich an die VVV-Geschäftsstelle, Braunschweiger Straße 2, Tel. 05136 – 1862 wenden.


Foto: Der damalige Regierende Bürgermeister von Berlin und spätere Bundeskanzler Willy Brandt besucht am 30. Juni 1961 Burgdorf und fährt mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Lisa Korspeter (Wahlkreis Celle-Burgdorf) durch die Stadt