Führung durch die Ausstellung „Der Drogenhändler“ am 12. Februar 2023

1. Februar 2023

Führung durch die Ausstellung „Der Drogenhändler“  in der KulturWerkStadt am 12. Februar:
Vom Kampf gegen Kartoffelkäfer, Hühneraugen und Sommersprossen

Bis zum Sonntag, 26. Februar, ist in der KulturWerkStadt (Poststraße 2) sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr die Ausstellung „Der Drogenhändler – 100 Jahre Drogeriegeschichte“ zu sehen.  Die von Bernd Schönebaum zusammengestellte Schau nimmt die Besucher auf eine unterhaltsame Zeitreise in die Geschichte des Drogeriegeschäfts mit und wirft interessante Schlaglichter auf die Entwicklung der damaligen Sortimente bis in die Gegenwart.  Als absolute Raritäten geltende  Werbetafeln von mittlerweile verschwundenen oder auch heute noch erfolgreichen  Marken aus den 1920er über die Nachkriegs- und Wirtschaftwunder-Jahre bis zu den 1960er Jahren spiegeln in Grafik und Text die Kultur und den Geist der damaligen Zeit wider. Sie sollten die Käufer zum Erwerb adäquater Mittel, Cremes, Tinkturen oder Salben unter anderem im Kampf gegen Ungeziefer, Hühneraugen, fettige Haare und unerwünschte Sommersprossen animieren.

Nach der großen Resonanz auf die letzte Führung lädt der VVV am Sonntag, 12. Februar, um 15.00 Uhr zu einem weiteren Rundgang durch die Ausstellung mit ihrem Organisator Bernd Schönebaum ein. Dabei verrät er seinen Begleitern viele wissenswerte und amüsante Hintergrundgeschichten über nach ihrer Schließung in Vergessenheit geratene oder seit über 100 Jahren bekannte  Drogeriemarken wie Schwarzkopf, Bayer und Beiersdorf.  Er berichtet auch von einer Marke,  die eine umrühmliche Geschichte aufzuweisen hat: Die beiden jüdischen Brüder Emil und Oskar Rosenfelder hatten 1906 die „Vereinigten Closetpapier-Fabriken“ in Nürnberg gegründet.  Sie vertrieben zunächst das damals in (fast) jeder Drogerie erhältliche „Samariter-Krepp“-Toilettenpapier.  1929 ließen sie sich zudem die Marke „Tempo“ für ihre Taschentücher beim Reichspatentamt sichern.    Als die Brüder 1933 vor den Nazis aus Deutschland nach England flohen,  mussten sie ihre Firma einem deutschen Unternehmer überlassen,  der die „Tempos“ weiterproduzierte und zur weit verbreitesten Taschentuchmarke Deutschlands machte,  die sich bis zur heutigen Zeit ihre Erfolgsposition bewahrte.