Saisonauftakt mit dem Schauspiel „Woyzeck“ am 22. September

5. September 2023

Saisonauftakt mit dem Schauspiel „Woyzeck“ am 22. September
im Theater am Berliner Ring/Acht neue Gastspiele bis zum Juni 2024:
Ein Klassiker über menschliche Grausamkeit, Machtmechanismen und die Sehnsucht nach Liebe

Den Zuschauern emotionale Bühnenerlebnisse vermitteln, die in Erinnerung bleiben: Diesem Prinzip bleibt auch die Spielzeit 2023/24 des Theaters am Berliner Ring treu. Als Gastgeber treten der VVV und die Stadt Burgdorf auf. Ab dem 22. September sind die Zuschauer freitags um 20.00 Uhr zu acht neuen Gastspielen des Theaters für Niedersachsen eingeladen. Wie gewohnt gibt es jeweils eine halbe Stunde vorher eine kostenlose Einführung in das Bühnengeschehen. Zum Auftakt steht Georg Büchners Schauspiel „Woyzeck“ auf dem Spielplan. Eintrittskarten für alle Vorstellungen sind bei Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Str. 2,  Tel. 05136 – 1862,  und online über  www.reservix.de erhältlich. Nur bei Bleich Drucken und Stempeln können weiterhin Abonnements für sämtliche oder ausgewählte Vorstellungen gebucht werden.

Nach der Veranstaltung am 22. September schließen sich folgende Stücke an: „The Rocky Horror Show“ (Kultmusical, 3. November), „Sein oder Nichtsein“ (Komödie, 15. Dezember), „Max und Moritz“ (Schauspiel nach den populären Kindergeschichten von Wilhelm Busch, 26. Januar 2024), „Showtime“ (Musical, 23. Februar 2024), „Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert“ (Schauspiel, 5. April 2024),  „Endstation“ (Schauspiel von John le Carré, 24. Mai 2024) und „Pinkelstadt – ab in die Büsche!“ (Musical von Mark Hollmann, 21. Juni 2024).

Unaufhaltsam in den Abgrund

In Büchners 1836 geschriebenen Schauspiel steht der einfache Soldat Woyzeck im Mittelpunkt. Sein geringes Einkommen reicht nicht aus, um seine Freundin Marie und ihr uneheliches Kind zu unterstützen. Um Geld zu verdienen, rasiert er seinen Hauptmann und lässt sich von einem skrupellosen Arzt für Experimente auf eine Erbsendiät setzen. Woyzeck, ein in ihren Augen Mensch zweiter Klasse, erfährt von ihnen  Verachtung und Demütigung, die er geduldig zu ertragen scheint. Doch als Marie ihn mit einem Tambourmajor betrügt, bricht seine Hoffnung zusammen. Angst, Eifersucht und Hass nehmen überhand, und der Wahnsinn ergreift schließlich von ihm Besitz.  Das traurige Ende ist unausweichlich, als er zum Messer greift.

Tragisch und zutiefst berührend

„Woyzeck“ ist tragisch und zutiefst berührend. Dabei nimmt die kraftvolle und bedingungslose Sprache uns mit wie die Geschichte selbst: das Scheitern eines Menschen an dem System als zeitloses Dilemma. Dieser Klassiker über menschliche Grausamkeit, Machtmechanismen und die Sehnsucht nach Liebe garantiert emotionale und nachwirkende Schauspielunterhaltung.

Georg Büchner griff dafür die reale Geschichte des ehemaligen Soldaten und Friseurs Johann Christian Woyzeck auf, der am 21. Juni 1821 seine Geliebte im Streit erstach und dessen Bestrafung durch eine öffentliche Hinrichtung am 27. August 1824 erfolgte. Obwohl sich herausstellte, dass Woyzeck an Sinnestäuschungen und Zwangsvorstellungen litt, kam ein Gutachten vor seiner Verurteilung zu dem Schluss, dass er voll zurechnungsfähig sei.  Büchners Werke sind geprägt von seinem politischen Engagement und seinem Interesse an den gesellschaftlichen Verhältnissen seiner Zeit. Er war ein Meister der realistischen Darstellung und der psychologisch tiefgehenden Charakterisierung. Seine Werke sind bis heute aktuell und werden immer wieder neu inszeniert.