Neue Spielzeit im Theater am Berliner Ring beginnt am 22. September

30. Juni 2023

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Neue Spielzeit im Theater am Berliner Ring beginnt am 22. September:
Von der „Rocky Horror Show“ bis zum Spionagekrimi im Nachtzug

Ein an Höhepunkten reiches Programm mit spannenden Produktionen im Theater am Berliner Ring bieten der VVV und die Stadt Burgdorf in der kommenden Spielzeit 2023/2024.  Vom 22. September bis 21. Juni 2024 sind acht neue Gastspiele des Theaters für Niedersachsen (TfN) zu sehen.  „Die Zuschauer erwartet ein ausgewogener Spielplan, der alle Sparten vom Musical über das klassische Drama und die Komödie bis zum modernen Schauspiel umfasst“, verspricht der VVV-Arbeitskreis Theater am Berliner Ring, der seit 2006 für das organisatorische Umfeld verantwortlich ist.  Die nach wie vor hohe Abonnentenzahl spiegelt wider, dass sich das Theater in Burgdorf in den letzten 17 Jahren zu einem attraktiven kulturellen Anziehungspunkt entwickelt hat. Als Sponsorpartner beteiligt sich die Stadtsparkasse Burgdorf. Die Aufführungen beginnen jeweils freitags um 20.00 Uhr. Für das Publikum gibt es eine halbe Stunde vorher eine kostenlose Einführung in die Bühnenhandlung.

In der Spielzeitpause läuft der Verkauf der neuen Abonnements bereits auf Hochtouren. Verkaufsstelle ist Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Straße 2, Tel. 05136 – 1862. Dort erhält jeder Interessent eine ausführliche Beratung. Theaterfreunde, die sich frühzeitig einen festen Platz reservieren möchten, haben die Auswahl zwischen vier Kategorien:  „MARATHON“ (acht Vorstellungen, Gesamtpreise von 86 bis 140 Euro), „WAHL-ABO“ (fünf Vorstellungen zur freien Auswahl, Gesamtpreise von 70,50 bis 97,00 Euro), „CLASSICO“ (vier Vorstellungen klassischen Inhalts, Gesamtpreise von 41,00 bis 68 Euro) und „LIGHT ACTION“ (vier Bühnenstücke der leichten Muse, Gesamtpreise von 45,00 bis 72 Euro). Ab Ende August sind auch die Eintrittskarten für die einzelnen Vorstellungen erhältlich. Für VVV-Mitglieder und Jugendliche gibt es im Vorverkauf Ermäßigungen.

Unaufhaltsam in den Abgrund

Am 22. September beginnt die neue Spielzeit mit Georg Büchners Sozialdrama „Woyzeck“. Die Geschichte handelt von einem einfachen Soldaten, dessen geringes Einkommen nicht ausreicht, um seine Freundin Marie und ihr uneheliches Kind zu unterstützen. Um Geld zu verdienen, rasiert er seinen Hauptmann und lässt sich von einem skrupellosen Arzt für Experimente auf eine Erbsendiät setzen. Für beide ist Woyzeck nur Abschaum, ein Mensch zweiter Klasse, den man verspotten und demütigen kann. Er wehrt sich nicht und ist sich seiner sozialen Abhängigkeit bewusst. Doch als Marie, Woyzecks einziger Anker im Leben, ihn mit dem Tambourmajor betrügt, schwindet auch die letzte Hoffnung auf ein glückliches Leben. Stattdessen breiten sich Angst, Eifersucht und Hass in ihm aus. Der Wahnsinn ergreift Besitz von ihm, die Welt erscheint wie ein Abgrund, bevölkert von bösen Fratzen. Und das traurige Ende ist unaufhaltsam.

Das schrägste Musical aller Zeiten

Die „Rocky Horror Show“ nimmt das Publikum am 3. November auf eine geheimnisvolle Reise mit: Es scheint eine ganz normale Nacht zu sein, als Brad Majors und seine Verlobte Janet Weiß – zwei ganz gesunde, normale junge Leute – an einem späten Novemberabend Denton verlassen, um einen gewissen Dr. Everett Scott zu besuchen, der früher ihr Naturwissenschaftsprofessor gewesen und ihnen jetzt ein Freund ist. Vor ihnen liegen dunkle Gewitterwolken, die schwarz und tief herabhängen, und auf die sie mit beklemmenden Gefühlen zusteuern. Noch ahnen die beiden nicht,  dass  ihnen ein nächtliches Abenteuer bevorsteht, an das sie sich noch lange … sehr lange erinnern werden …

Die Zuschauer sind eingeladen,  mit der Musical-Company die Geschichte rund um den exzentrischen Wissenschaftler Frank N. Furter vom Planeten Transsexual und seine Gespielinnen live mitzuerleben. Das wohl schrägste Musical aller Zeiten kam am 16. Juni 1973 auf der Studiobühne des Royal Court Theatre zur Uraufführung. Spätestens mit der Verfilmung  aus dem Jahr 1975 erhielt die Geschichte absoluten Kultstatus.

„Sein oder Nichtsein“

Am 15. Dezember ist Nick Whitbys Erfolgskomödie „Sein oder Nichtsein“ nach dem gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch zu sehen.  Sie spielt im Jahr 1939 an einem polnischen Theater. Dort laufen gerade die Proben für eine NS-Politfarce,  als die Regierung aus Angst vor dem Hitler-Regime die Premiere verbietet.  Eine Spielplanänderung ist unausweichlich: Nun steht Shakespeares „Hamlet“ auf dem Programm. Doch immer, wenn allabendlich der selbstverliebte Hauptdarsteller Joseph Tura zum bekannten Sein-oder-nicht-sein- Monolog ansetzt, verlässt der attraktive Fliegerleutnant Sobinsky den Saal und vergnügt sich hinter den Kulissen mit Maria Tura, der Gattin des Protagonisten. Private Befindlichkeiten rücken allerdings bald in den Hintergrund: Die Deutschen marschieren ein. Um das Theater und die Menschen darin zu retten, gibt es nur einen Weg — Fiktion muss zur Realität werden: Mit dem Bühnenbild und den Kostümen des verbotenen Stückes verwandelt sich das Theater in ein Gestapo-Hauptquartier. Die Schauspieler schlüpfen in die Rollen von  deutschen Besatzern.  Alle spielen um ihr Leben und ein wahnwitziges Verwirrspiel nimmt seinen Lauf. Die Uraufführung der Bühnenfassung fand 2008 statt und verzeichnet seitdem eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Kein Wunder, denn knackige Dialoge, Tempo, Witz und Tiefgang bedeuten die perfekte Komödienmischung – und sind hier gleichzeitig eine wunderbare Liebeserklärung an die Bretter, die die Welt bedeuten.

Die berühmtesten Lausbuben der Welt

Die berühmten Böse-Buben-Geschichten als perfekte Familienunterhaltung: Dies verspricht das erste Gastspiel im neuen Jahr am 26. Januar.   „ Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen! Wie zum Beispiel hier von diesen, welche Max und Moritz hießen.“  Da klingelt es sofort im Gedächtnis vieler: Bilder von zwei grinsenden Jungs mit komischen Frisuren blitzen auf, Erinnerungen werden wach an die Faszination böser Streiche und den Schreck braver Leute wie Witwe Bolte oder Lehrer Lämpel. Erfunden hat all das 1865 Wilhelm Busch, der heute als Urvater des Comics gilt. Seine satirischen Reime aus Max und Moritz wie »Aber wehe, wehe, wehe! Wenn ich auf das Ende sehe!« oder »Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich« sind zu geflügelten Worten geworden. Max und Moritz sind eines der meistverkauften Kinderbücher überhaupt.   Die Zuschauer erleben die kultigen Böse-Buben-Geschichten als urkomisches, tempo- und bilderreiches Spektakel mit dem TfN-Schauspielerensemble.

It´s Showtime 

Zu einer Reise durch die Musicallandschaft des frühen zwanzigsten Jahrhunderts sind die Zuschauer am 23. Februar eingeladen:  Dabei haben sie die Gelegenheit,  sich von romantischen Balladen verzaubern zu lassen und  großartige Jazznummern zum Mitswingen zu genießen, die das Lebensgefühl dieser Zeit entscheidend geprägt haben. Egal ob in Berlin, Paris oder am bis heute aus der Musicalgeschichte nicht wegzudenkenden »Golden Broadway«: Wohlbekannte Klassiker aus der Feder von Cole Porter, George Gershwin oder Leonard Bernstein werden sich mit selten zu hörenden Nummern die Bühne teilen und den Showglanz der Zeit wiederaufleben lassen.

Ein zeitkritisches Schauspiel

Mit einem berührenden und zeitkritischen Schauspiel zum Thema Kirche und Missbrauch geht die Spielzeit am 5. April weiter.  2010  kam erstmals eine größere Zahl von  Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche in Deutschland an die Öffentlichkeit. Regelmäßig bestimmen seitdem weitere solcher Fälle die Schlagzeilen. Ausgehend von Interviews, Zeitungsartikeln und Reportagen macht eine Handvoll Schauspieler  mit ihrer Regisseurin sich auf die Suche nach Antworten. Wie konnte es soweit kommen? Welche Rolle spielt Vertuschung? Was macht all das mit der Glaubwürdigkeit der Kirche als Institution? Welche Rolle spielen die Opfer im öffentlichen Diskurs?

Spannender Spionagekrimi

Ein psychologisches Duell im Nachtzug steht am 24. Mai im Mittelpunkt des Schauspiels „Endstation“,  das kein geringerer als John le Carré schrieb.  Der 2020 verstorbene britische Bestsellerautor verfasste weltweit gefeierte Spionageromane und war vorher selbst für den britischen Geheimdienst tätig gewesen. Sein Schauspiel beginnt mit folgender Ausgangssituation: Der Mathematiker Alfred Frayne arbeitet für das britische Atomwaffenprogramm und pendelt regelmäßig zwischen London und Edinburgh hin und her. Eines Abends steigt der junge Pfarrer Paul Bagley in Edinburgh zu und nimmt völlig unerwartet in Fraynes Abteil Platz, das zuletzt immer leer war. Frayne ist sofort misstrauisch: Ist Bagley wirklich ein echter Pfarrer? Oder ein auf ihn angesetzter Spion aus dem Osten? Schließlich hatte Frayne selbst bis vor Kurzem engen Kontakt zu einem Spion des sowjetischen Geheimdienstes namens Charlie, dem er geheime Informationen weitergab. Und dieser Charlie ist nun unauffindbar … In einem sich rasant steigernden Schlagabtausch mit überraschenden Wendungen versuchen beide, die wahre Identität und Ziele des anderen herauszufinden – bis zum bitteren und überraschenden Ende!

Willkommen in der Pinkelstadt!

Mit dem satirischen Musical „Pinkelstadt – ab in die Büsche!“ klingt die Saison am 21. Juni 2024 aus. Begleitet von Mark Hollmanns swingender, mitreißender Musik erlebt das Publikum einen vergnüglichen Theaterabend, bei es um weitaus mehr geht als die berühmteste Schüssel der Welt: Der Direktor und Eigentümer der GmbHarndrang & Klo KG, Merdwehr von Mehrwert, kennt sich bestens aus, wie man mit dem Geschäft Geschäfte macht. Nach einer ökologischen Katastrophe herrscht  Wasserknappheit und den Einwohnern ist die Benutzung privater Toiletten verboten. Nur die städtischen Toiletten dürfen gegen eine exorbitante Gebühr genutzt werden.  Heimliches Urinieren in der Natur steht hingegen unter Strafe: mit der Verbannung in die Pinkelstadt — einem Ort, von dem niemand je zurückgekehrt ist. Die Wut der verarmten Gesellschaft über die skrupellosen Machenschaften der Politik wächst und eine Gruppe um den jungen Johnny Stark formiert sich, um für mehr Menschlichkeit zu kämpfen.