Sonderausstellung „50 Jahre Gebiets- und Verwaltungsreform im Stadtmuseum

3. März 2024

Sonderausstellung bis zum 7. April im Stadtmuseum:
„50 Jahre Gebiets- und Verwaltungsreform“

Gegen den Willen des überwiegenden Teils der Bevölkerung vollzog sich am 1. März 1974 der Zusammenschluss des Landkreises Burgdorf mit anderen Landkreisen zum neuen Landkreis Hannover. Dadurch verlor Burgdorf seinen Kreissitz. Der im Jahr 1885 ins Leben gerufene Kreis Burgdorf gehörte somit der Vergangenheit an. Durch diese Niedersächsische Verwaltungs- und Gebietsreform büßten die Dörfer Heeßel, Beinhorn, Schillerslage, Ramlingen, Ehlershausen, Otze, Weferlingsen, Dachtmissen und Hülptingsen ihre bisherige Selbständigkeit ein und kamen als neue Ortschaften zur Stadt Burgdorf.

An diese bewegte Zeit, die vor 50 Jahren ihren Abschluss fand, erinnert eine Sonderausstellung, die zusätzlich zu den bis zum 7. April laufenden Ausstellungen „Hier findet Leben Stadt! – Hier findet Leben Stadt“ und „Von Star Wars bis zu Harry Potter — LEGO® Zeitreise durch Film und Fernsehen“ im Erdgeschoss des Stadtmuseums (Schmiedestraße 6)  sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr zu sehen ist. Für die Zusammenstellung zeichnet Stefan Heuer von der Stadt Burgdorf verantwortlich. Die Schau lässt unter anderem auf informativen Schautafeln und anhand zahlreicher Zeitungsartikel die der Umstrukturierung vorangegangenen politischen Diskussionen Revue passieren. Sie nahmen vor allem eine ablehnende Haltung ein.

So verabschiedete der Rat der Stadt Burgdorf bereits in seiner Sitzung am 30. Januar 1969 eine Resolution, in der er sich eindeutig gegen einen Großkreis Hannover aussprach. Darin hieß es: „Die Stadt Burgdorf als Kreisstadt mit dem Sitz zahlreicher Behörden und der sich daraus ergebenden besonderen Aufgabenstellung im Raum befürchtet durch einen Verlust des Kreissitzes auch erhebliche Nachteile und wirtschaftliche Einbußen, die aus eigener Kraft nicht ausgeglichen werden können.“ Doch am Ende konnten alle Bemühungen die Durchführung der kommunalen Gebietsreform nicht verhindern. Die Einwohnerzahl Burgdorfs wuchs durch die Gebietsreform deutlich. Burgdorf ging mit 28.245 Einwohnern in das Jahr 1975. Als Resümee lässt sich konstatieren, dass das Reformprojekt zur Stärkung der Entwicklungs- und Anpassungsfähigkeit sowie der Einheit von Burgdorf beigetragen hat und aus heutiger Sicht als damals unumgänglich anzusehen ist.

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Das Foto zeigt die offizielle Auflösung des Landkreises Burgdorf am 28. Februar 1974