Neue Ausstellung „Angekommen – meine Geschichte“ in der KulturWerkStadt (bis zum 29. Oktober 2023)

23. August 2023

Neue Ausstellung in der KulturWerkStadt vom 3. September bis 29. Oktober/
22 Lebenswege führten aus unterschiedlichen Herkunftsländern nach Burgdorf:
„Angekommen – meine Geschichte“

Vom Sonntag, 3. September, bis zum Sonntag, 29. Oktober, sind Stadtmarketing Burgdorf (SMB), der VVV, Förderverein Stadtmuseum und die Stadt Burgdorf Gastgeber der neuen Ausstellung „Angekommen — meine Geschichte“.  Sie ist eine Fortsetzung der Schau „BURGDORF INTERNATIONAL – Wir sind Burgdorf“, die 2012 im Rahmen des gleichnamigen Themenjahres  die vielfältige kulturelle Bereicherung durch neue bzw. schon länger in dieser Stadt lebende Mitbürgerinnen und Mitbürger mit ausländischen Wurzeln in den Fokus rückte.  Die Eröffnung findet am 3. September um 12.00 Uhr im Rahmen der Kunstmeile vor der KulturWerkStatt statt. Sollten die Wetterverhältnisse dies nicht zulassen, ist eine Verlegung in den Ausstellungsraum vorgesehen. Zur Einführung spricht Bürgermeister Armin Pollehn. Die musikalische Umrahmung übernehmen eine kurdische Volkstanzgruppe und eine palästinensische Trommelgruppe.

Mehr als 100 Nationen

Die neue Ausstellung entstand als Gemeinschaftsprojekt von Stadtmarketing Burgdorf, Burgdorfer Mehrgenerationenhaus, Nachbarschaftstreff Burgdorf am Ostlandring, Frauen- und Mütterzentrum sowie der Stadt Burgdorf. Ziel ist es, den Besuchern der KulturWerkStadt die beeindruckenden Geschichten von 22 Mitbürger*innen  mit einem Migrationshintergrund zu erzählen. Diese Menschen stehen symbolisch für den internationalen Charakter der Stadt, den mittlerweile über 4.100 Einwohner aus mehr als 100 Nationen prägen. Hinzu kommen viele charakteristische Exponate aus deren Herkunftsländern,  die einen Eindruck von den dort vorherrschenden kulturellen Traditionen vermitteln.   Öffnungszeiten: sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr.  Im Rahmen des Stadtfestes Oktobermarkt vom 29. September bis 1. Oktober gelten Sonderöffnungszeiten.  Fördernde Unterstützung leisteten die Stadtsparkasse Burgdorf und die Region Hannover.

Gemeinsames Projektteam

Zum Projektteam gehören Anne Behling, Ursula Wieker (Burgdorfer Mehrgenerationenhaus), Marion Jakobi, Barbara Martens und Alina Praščević (Nachbarschaftstreff Burgdorf am Ostlandring), Gerhard Bleich, Katja Weberling und Burkhard Wolters (Stadtmarketing Burgdorf),  Horst Gohla und Stefan Heuer (Stadt Burgdorf),  Janin Kausche-Ehrenberg (Frauen- und Mütterzentrum),  Seyba Coulibaly, Haman Founaboui und Solange Gla, Tayyar Duran (Ezidischer Kulturverein), Jens Fricke sowie Anke Gehrke und Martin Schlehuber (VVV).

Aufbau einer neuen Existenz

Alle portraitierten Personen teilen die gemeinsame Erfahrung, dass sie ihr altes Leben hinter sich ließen und in Burgdorf erfolgreich eine völlig neue Existenz aufbauten. Fehlende soziale Perspektiven, unerträgliche Lebensbedingungen oder pure Abenteuerlust wie bei dem Amerikaner Les Blanchard führten zu dem folgenschweren Entschluss, allein oder mit der ganzen Familie der alten Heimat den Rücken zu kehren und den ungewissen Weg in ein fremdes Land mit einem für sie oftmals neuen Kulturkreis anzutreten.  Einige von ihnen hatten bereits verwandtschaftliche Beziehungen nach Burgdorf,  andere landeten eher zufällig in der Stadt.  Beim Gang durch die Ausstellung erfahren die Besucher, welche neuen Lebensperspektiven sich für die Frauen und Männer in Burgdorf eröffneten. Mit Unterstützung der genannten integrativen Einrichtungen, aber vor allem aus eigenem Willen ist es ihnen gelungen, auftretende Hürden zu überwinden und feste Wurzeln in Burgdorf zu schlagen.

22 unterschiedliche Lebenswege

Im Einzelnen stehen folgende, mit ihrem Herkunftsland angegebene Personen im Mittelpunkt: Mazen Abbasi (Syrien), Viktoriia Bazyliak (Ukraine), Reza Rahimi (Afghanistan, aufgewachsen im Iran), Edilia Martinez (Kolumbien), Masoud Fattahpour und Nooshin Dehghani (Iran), Victoria Saliwadny (in Deutschland geboren, Eltern sind Spätaussiedler aus Russland und Kasachstan), Bisrat Yoissef Mebrathu (Eritrea), Made Suardini Tanzius (Bali, Indonesien), Les Blanchard (USA), Amelia K. (Albanien), Melahat Tas (Türkei), Marcin Kostrzewa (Polen), Lydia Balabko (Kasachstan), Najla Haji Daud (Irak), Odette Plumhoff (Iran), Oliver S. (Italien), Cecilia Siegert (Rumänien), Lili Sternberg, Xueling Qian und Songxia Gahre (China)und Sadio Coulibaly (Mali).

Positive Lebensrückschau

Im Rückblick auf ihre bisherige Biografie ziehen die vorgestellten Persönlichkeiten das Fazit, dass sie nach anfänglichen Schwierigkeiten und der Bewältigung vorhandener Sprachbarrieren ihre Entscheidung für Burgdorf nicht bereut und beruflich und sozial ihren Platz im städtischen Leben gefunden haben — ohne ihre vorherige Identität verbiegen oder verleugnen zu müssen. Angekommen zu sein, bedeutet für sie, sich in Burgdorf in einem Umfeld zu bewegen,  in  dem jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft auf die gleiche Akzeptanz stößt. Alle Beteiligten des Projektteams  teilen die Ansicht,  dass die vom damaligen Themenjahr ausgehende Botschaft für ein gemeinsames Miteinander und den gegenseitigen Austausch der in Burgdorf vertretenen Nationen auch nach elf Jahren nicht verklungen ist.

Sonntägliche Länder-Informationstage

An den Ausstellungssonntagen gibt es wechselnde Lander-Informationstage, bei denen die Gelegenheit besteht,  den Menschen zu begegnen, die hinter den Geschichten stehen.  Vorgesehen sind Vorträge, Musikdarbietungen und die Präsentation landestypischer kleiner kulinarischer Köstlichkeiten,  die zum unbefangenen Entdecken ihrer früheren Heimatländer einladen. So soll sich die KulturWerkStadt in eine multinationale Begegnungsstätte verwandeln,  von der neue Impulse für das gegenseitige Verständnis der in der Stadt vertretenen Nationen ausgehen.
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Übersicht über die weiteren Länder-Informationstage:

08. Oktober: Nachbarschaftstreff Burgdorf am Ostlandring (Türkei und Irak)

15. Oktober: Ezidischer Kulturverein Burgdorf, Lehrte und Uetze

22. Oktober: Nachbarschaftstreff Burgdorf am Ostlandring

29. Oktober: Frauen- und Mütterzentrum