Ausstellung „Burgdorfer Köpfe“ läuft bis zum 17. März

30. Januar 2024

Neue Ausstellung „Burgdorfer Köpfe“ vom 11. Februar bis 17. März:
13 Männer und Frauen, die Spuren hinterließen

Am Sonntag, 11. Februar, setzen der VVV, die Stadt Burgdorf und der Förderverein Stadtmuseum ihre Ausstellungsreihe „Burgdorfer Köpfe“ in der KulturWerkStadt (Poststraße 2) fort. Die aktuelle Schau stellt bis zum Sonntag, 17. März, dreizehn bereits verstorbene Persönlichkeiten mit Vorbildcharakter vor, die mit ihrem ehrenamtlich ausgeübten kommunalpolitischen,  kulturellen oder sozialen Engagement bleibende Spuren in der Stadt hinterließen. Zum Ausstellungsteam gehören Erika Flocke, Anke Gehrke, Christel Hoffmann-Pilgrim, Heidrun Rickert, Lukas Ruser, Matthias Schorr, Silvia Schwentke, Uschi Wieker und Burkhard Wolters. Fördernde Unterstützung leisteten die Region Hannover, die Stadtsparkasse Burgdorf und die Stadtwerke Burgdorf GmbH. Die Schau öffnet sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr sowie zum Verkaufsoffenen Sonntag am 10. März von 13.00 bis 18.00 Uhr. Ein begleitender Ausstellungsführer (Schutzgebühr: 4 €) ist bei Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Straße 2, und in der KulturWerkStadt erhältlich.

Dreizehn bemerkenswerte Lebenswege

Die Ausstellungsreihe „Burgdorfer Köpfe“ findet seit 1993 in zweijährigem Rhythmus statt. Der zehnte Beitrag lässt die Lebensgeschichten von dreizehn Frauen und Männern Revue passieren, denen es parallel zu ihrem Berufs- oder Rentnerleben  ein      lebenslanges Anliegen war, ihrer Freizeitgestaltung eine gemeinwohlorientierte Ausrichtung zu geben.  Die Ausstellung möchte dazu beitragen, dass ihre dabei erworbenen Verdienste nicht in Vergessenheit geraten. Informative Schautafeln werfen Schlaglichter auf die wichtigsten Lebensabschnitte der vorgestellten Personen. Dazu kommen markante Exponate aus ihrem persönlichen Umfeld.

Vielfältig engagierte Persönlichkeiten

Im Einzelnen stehen folgende gebürtigen oder in die Stadt gezogenen Burgdorfer Persönlichkeiten im Mittelpunkt: Theil Blikslager (1926-1995, ehrenamtliches Engagement vom Naturschutz über die Kommunalpolitik bis zum VVV), Hans Heinrich Constien (1927-2023, Gründer eines Bläserkreises und Chorleiter), Ruth Haase (1926-2000, Gaststätten- und Hotelbesitzerin), Hans Georg Horstmann (1912-1993, Leichtathlet bis ins hohe Alter), Erika Janssen (1936-2022, Burgdorfs erste Volkskönigin), Ulrich Karos (1943-2022, langjähriger Vorsitzender der TSV Burgdorf), Alfred und Barbara Koerppen (1926-2022 bzw. 1930-2023, ein die zeitgenössische Musiklandschaft prägendes Professoren-Ehepaar), Maria Leykum (1950-2023, Grundschullehrerin und Kommunalpolitikerin der Grünen),  Isolde Methner (1953-2022, Dozentin im Mehrgenerationenhaus), Hermann Meyer (1929-2023, ehrenamtlicher Tausendsassa), Fritz Röttger (1944-2022, unvergessen als Burgdorfer Weihnachtsmann) und Hilko Schomerus (1939-2020, Pädagoge und Metallkünstler).

Alfred und Barbara Koerppen

Der international angesehene  Komponist und Musikprofessor Alfred Koerppen war einer der ganz großen und wichtigen Tonsetzer der Neuzeit. Er hat nicht nur ein umfangreiches kompositorisches Werk geschaffen, sondern als Gründungs- und Ehrenmitglied von Scena – dem Kulturverein im VVV gemeinsam mit seiner Frau Barbara, einer bedeutenden Geigenprofessorin,  auch das Kulturleben in Burgdorf maßgeblich beflügelt.  Das Ehepaar lebte seit 1961 in der Stadt und war an der Musikhochschule in Hannover tätig. 2002 gründete das kinderlose Paar die Alfred Koerppen Stiftung, die junge Komponisten der zeitgenössischen Musik sowie Aufführungen und Einspielungen Neuer Musik fördert.

Ein Urgestein des VVV

 Viele Jahre mit dem VVV verbunden war der ehemalige Postzusteller Hermann Meyer.  Über  dreißig Jahre engagierte er sich im VVV und empfand es immer wieder als herausragendes Erlebnis, dass so viele verschiedene Menschen mit anpacken und sich zum Wohl der Stadt Burgdorf engagieren.  Besonders am Herzen  lag ihm seine Aufgabe als Künstlerbetreuer der vom VVV organisierten Gastspiele mit prominenten Schauspielerinnen und Schauspielern. Ein sehr enges Verhältnis verband ihn mit Heidi Kabel und Grit Boettcher, die mehrmals zu Gast im Theater am Berliner Ring waren.

Mr. TSV

Am 1. April 1959 trat Ulrich Karos der TSV Burgdorf bei und nahm an ersten offiziellen Wettkämpfen als Läufer teil. So begann eine lebenslange, mit viel Herzblut verknüpfte Beziehung zu dem größten Burgdorfer Sportverein,  die er nach einem unverschuldeten Autounfall im Jahr 1963 zunächst auf die ehrenamtliche Tätigkeit als Pressewart und danach als Vorsitzender der Leichtathletik-Abteilung beschränken musste. 1983 wählten ihn die Mitglieder zum Vorsitzenden des Gesamtvereins. Getragen von deren anhaltendem Vertrauen, übte er dieses Amt 32 Jahre lang aus,  bis er sich 2015 zum Rückzug entschloss. Die TSV bedankte sich bei ihm mit seiner Wahl zum Ehrenvorsitzenden.

Ehrenratsfrau der Stadt Burgdorf

Die Kommunalpolitikerin Maria Leykum verbrachte fast ihr  gesamtes Berufsleben als Lehrerin an der Gudrun-Pausewang-Grundschule in der Südstadt. Dem Stadtrat  gehörte sie von 1987 bis 1991 an. Danach pausierte sie für eine Wahlperiode, um von 1996 an bis 2016 als Mandatsträgerin für weitere 20 Jahre die Geschicke der Stadt mitzubestimmen. Nachdem sie aus dem Stadtrat ausgeschieden war, ernannten sie dessen Mitglieder zur Ehrenratsfrau. 2019 wählten die Grünen Maria Leykum zur Co-Vorsitzenden. Als solche bereitete sie den folgenden Kommunalwahlkampf vor und sorgte dafür, dass der wachsende Ortsverband 2020 ein Parteibüro in der Innenstadt bekam. Das Amt hatte sie bis zuletzt inne.