Vortrag am 26. November in der KulturWerkStadt:
„Von Heimat und Glauben — Einblicke in Leben und Werk
von Dr. Bruno Italiener, Feldrabbiner aus Burgdorf“
Im Rahmen der neuen Ausstellung „Museumsschätze — Blick in das Gedächtnis unserer Stadt“ lädt der beteiligte Arbeitskreis Gedenkweg 9. November am Sonntag, 26. November, um 17.30 Uhr zu einem Bild-Vortrag mit Dr. Tobias Teuber in der KulturWerkStadt (Poststraße 2) ein. Sein Betrag trägt den Titel „Von Heimat und Glauben — Einblicke in Leben und Werk von Dr. Bruno Italiener, Feldrabbiner aus Burgdorf“. Die Teilnahme ist kostenlos.
Der 1881 in Burgdorf geborene Rabbiner Dr. Bruno Italiener trat früh als mutiger, aufrechter Kämpfer gegen den Antisemitismus in der Weimarer Republik hervor. Dabei machte Italiener an seinen späteren Wirkungsstätten Darmstadt und Hamburg nicht nur als charismatischer Kanzelredner und Rabbiner von sich reden, sondern auch als weltoffener und weltgewandter Denker und Publizist. 1939 flüchtete er mit seiner Familie vor den Nazis nach England.
Im 1. Weltkrieg übernahm er als Feldrabbiner die seelsorgerische Betreuung von deutschen Soldaten mit jüdischem Glauben, die in der 7. Armee an der Westfront in Frankreich im Einsatz waren. Die Ausstellung gibt Dokumente wieder, in denen er seine Gedanken von der Front in Briefen nach Hause schildert. In ihnen kommt seine wachsende Enttäuschung darüber zum Ausdruck, dass der Soldaten aller Konfessionen betreffende Kriegseinsatz keinesfalls zu einer vorurteilslosen und gleichwertigen Anerkennung der deutschen Soldaten mit jüdischem Glaubenshintergrund führte. Einen Eindruck von seinen Schriften vermittelt der Italieners Schaffen gewidmete Ausstellungsabschnitt.